
Hautkrebs – Häufige Fragen
Habe ich ein erhöhtes Hautkrebsrisiko?
Lichtempfindliche Hauttypen haben ein erhöhtes Hautkrebsrisiko, insbesondere dann wenn sie sich in der Vorgeschichte vermehrt der Sonne ausgesetzt haben. Als besonders lichtempfindlich gelten die Hauttypen I und II nach Fitzpatrick (siehe unten).
Wie kann ich meinen Hauttyp bestimmen?
Der Amerikaner Fitzpatrick definierte 6 Hauttypen. Anhand der folgenden Aufstellung können Sie Ihren Hauttyp bestimmen und Ihre individuelle Lichtempfindlichkeit besser abschätzen.
Typ I
- rote oder rotblonde Haare, grüne Augen, Sommersprossen (keltischer Typ)
- Reaktion auf Sonne: immer Sonnenbrand, keine Bräunung
Typ II
- blonde Haare, blaue Augen, hellhäutig (germanischer Typ)
- Reaktion auf Sonne: immer Sonnenbrand, schlechte Bräunung
Typ III
- dunkelblonde oder braune Haare, braune Augen, mittelstark pigmentierte Personen
- Reaktion auf Sonne: selten Sonnenbrand, gute Bräunung
Typ IV
- dunkle Haare, dunkle Augen, dunkelhäutig (mediterraner Typ)
- Reaktion auf Sonne: sehr selten Sonnenbrand, sehr gute Bräunung
Typ V/VI
- dunkelhäutige bzw. sehr dunkelhäutige Personen (zum Beispiel Afrikaner)
Wie kann ich mich vor zu viel Sonne effektiv schützen?
- Im Sommer oder bei Aufenthalt in sonnenreichen Regionen empfehlen wir das Meiden direkter Sonne insbesondere während der Mittagsstunden (Siesta halten!).
- Leichte textile Bekleidung und die Anwendung von Lichtschutzpräparaten sind ein Muss in sonnenreichen Regionen. Hierbei gilt es Folgendes zu beachten:
- Lichtschutzpräparate sollten nicht in der Sonne aufgetragen werden, weil sie dann an Wirksamkeit verlieren. Das Auftragen sollte stets 20-30 Minuten vor der Sonnenexposition, zum Beispiel noch im Hotelzimmer oder an einem schattigen Ort erfolgen.
- Auch wasserfeste Lichtschutzpräparate verlieren nach mehrmaligen Baden, Abtrocknen etc. an Wirksamkeit und müssen rechtzeitig erneuert werden.
- In jedem Fall wichtig ist die langsame Gewöhnung an die Sonne. Sonnenbrände müssen unbedingt vermieden werden.
Wie schütze ich mein Kind vor der Sonne?
Babys und Kleinkinder gehören nicht ungeschützt in die Sonne. Sie tragen als Eltern eine große Verantwortung, denn die vermehrte Sonnenexposition im Kindesalter gilt als wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs im Erwachsenenalter. Bitte sorgen Sie immer für ausreichend Schatten, zum Beispiel unter Bäumen, Markisen und Sonnenschirmen. Kleinkinder sollten stets mit leichten Textilien (Kopfbedeckung, T-Shirt) und speziellen Lichtschutzpräparaten versorgt werden. Für sehr lichtempfindliche Kinderhaut wird mittlerweile eine spezielle UV-Schutzkleidung angeboten. Wir beraten Sie diesbezüglich gerne.
Ist es sinnvoll die Haut vor einem geplanten Sonnenurlaub mittels künstlicher UV-Strahlung (Solarium) an die Sonne zu gewöhnen?
In Einzelfällen ist eine kontrollierte Steigerung der UV-Exposition vor einer vermehrten Sonnenbelastung sinnvoll. Hierüber sollte individuell unter Berücksichtigung des jeweiligen Nutzen-Risiko-Profils entschieden werden. Wir beraten Sie diesbezüglich gerne.
Wieso bekomme ich immer mehr Pigmentmale, obgleich ich meine Haut gut vor Sonne schütze?
Pigmentmale sind im wesentlichen UV-induziert. Dies können Sie leicht an sich selbst kontrollieren, indem Sie stärker UV-exponierte Hautareale (Unterarmstreckseiten, Halsausschnitt) mit den regelmäßig geschützten Hautarealen (Unterarmbeugeseiten, Badehosenregion) vergleichen. In der Regel zeigen sich in diesen Regionen deutliche Unterschiede in der Vielzahl der Pigmentmale. Entscheidend für die Gesamtzahl der im Laufe des Lebens entstehenden Pigmentmale ist vermutlich bereits das Ausmaß an Besonnung im Kindesalter.
Eine erhöhte Ausschüttung von Geschlechtshormonen, zum Beispiel während der Schwangerschaft, kann zu einer spürbar raschen Vermehrung von Pigmentmalen bzw. zu Form- und Farbveränderungen bestehender Pigmentmale führen. Diesbezüglich besteht Kontrollbedarf.
Ich bin Hautkrebspatient. Bin ich anfälliger für andere Krebserkrankungen?
Nein. Ein Zusammenhang von Hautkrebs und Krebserkrankungen anderer Organe konnte bislang nicht nachgewiesen werden.
Ein Familienmitglied ist an Hautkrebs erkrankt. Bin ich anfälliger für eine Hautkrebserkrankung?
Informationen hinsichtlich Hautkrebserkrankungen in Ihrem familiären Umfeld sind für uns wichtig, und wir werden Sie diesbezüglich befragen. Hautkrebs wird in der überwiegenden Zahl der Fälle nicht vererbt, wohl aber der individueller Hauttyp und die damit verbundene Lichtempfindlichkeit. Es gibt einige wenige Erbkrankheiten, die zu der Entstehung von bösartigen Hauttumoren prädisponieren. Bei auffällig vielen bösartigen Hauttumoren in Ihrer eigenen oder familiären Vorgeschichte, können genetische Untersuchungen sinnvoll sein.
Schützt mich der regelmäßige Besuch eines Sonnenstudios (Solarium) vor Hautkrebs?
Nein. Auch künstliches UV-Licht beinhaltet hautschädigende Strahlung. Die erwünschte länger anhaltende Bräunung kann nur durch Strahlenemission im UVB Spektrum erreicht werden. Diese nachweislich kanzerogene (krebserzeugende) Strahlung wird zumeist mit einer UVA-Quelle kombiniert. UVA-Strahlung gilt als weniger kanzerogen als UVB, führt aber nachweislich zu einer rascheren Hautalterung. In Einzelfällen kann eine künstliche Besonnung aus medizinischer Sicht angezeigt sein. Eine Behandlung mit UV-Lichtquellen geschieht jedoch dann unter ärztlicher Aufsicht und unter Abwägung des individuellen Nutzen-Risiko-Profils.
Wie häufig sollte ich mich untersuchen lassen?
Die Empfehlungen zu den Untersuchungsintervallen variieren stark und müssen jeweils im Einzelfall ausgesprochen werden. Ausschlaggebend ist neben dem Patientenalter die persönliche und familiäre Krankenvorgeschichte sowie die bereits eingetretene Lichtschädigung der Haut. Bei Erstvorstellung in unserer Praxis werden wir Sie eingehend befragen und untersuchen. Erst dann können wir Ihr individuelles Hautkrebsrisiko abschätzen und Sie bezüglich weiterer Untersuchungstermine beraten.
Wieso gibt es Hautkrebs-Nachsorgeuntersuchungen?
Bei der Hautkrebsnachsorge untersuchen wir das ehemalige Tumorareal und die dazugehörigen Lymphabflusswege. Die regelmäßigen Untersuchungen ermöglichen uns eine Verlaufsbeobachtung des Krankheitsgeschehens und ein möglichst frühzeitiges Einschreiten im Falle einer erneuten Progression der Tumorerkrankung. Auch die übrige Haut des Patienten wird in regelmäßigen Abständen untersucht. Patienten mit einer Hautkrebserkrankung in der Vorgeschichte, haben ein statistisch erhöhtes Risiko für die Entstehung weiterer bösartiger Hauttumoren. Die Nachsorgeuntersuchung ist also gleichzeitig eine Untersuchung zur Hautkrebsvorsorge.